Austellung: Trostlose Trostfrauen
Malerei, Fotografie, Video, Grafik, Installation
Kurzbeschreibung: Am 8. 5. jährt sich erneut das Ende des 2. Weltkrieges und internationale Künstler kommen zusammen, um sich für den Weltfrieden und die gemeinschaftliche Lösung von Konflikten einzusetzen. In diesem Fall speziell für Versöhnung in Ostasien.
Es wird eine Gedenkausstellung werden für Oper des Krieges, im Besonderen für die sog. „Trostfrauen“, die mehrere Jahre lang in japanischen Militärlagern systematisch von der japanischen Armee zur Zwangsprostitution für die Soldaten gezwungen wurden. Schätzungsweise wurden dazu zwei- bis dreihunderttausend Frauen entführt. Sie stammten aus allen Ländern, in denen Japan damals Krieg trieb, zum größten Teil aus China und Korea. Heute leben in Korea nur noch 28 Frauen, denen dieses Leid angetan wurde.
Den Verstorbenen, die auch ihr restliches Leben unter dieser Misshandlung litten, ist nie eine Wiedergutmachung zuteil geworden und niemand vom japanischen Staatsapparat hat sich jemals offiziell bei ihnen entschuldigt. Die Verantwortung wurde immer nur zurückgewiesen, obwohl die Trostfrauen kein lokales Phänomen waren, sondern mit großangelegter Planung und Methode missbraucht wurden.
Als Therapie, um ihr Leid und die schrecklichen Erfahrungen zu verarbeiten, haben einige Trostfrauen Kunstwerke geschaffen. Je nach Umsetzung kann dieser Zugang einfacher sein als eine rein inhaltliche Beschäftigung, sowohl für die Opfer als auch für die Betrachter. Aber dadurch, dass die Emotionen auf einer anderen Ebene greifbar werden, kann der Zugang auch noch verstörender sein. Die darstellerische Befassung mit schwierigen Themen erfordert viel Empathie und ist äußerst individuell. Die Ausstellung verschiedener Künstler, die diese Annäherung versucht haben, soll unterschiedliche Umgangsweisen mit dem Thema „Trostfrauen“ aufzeigen.
Damit die letzten Überlebenden noch die Chance haben, eine Entschuldigung zu erlebe, erinnert die Ausstellung an ihre Geschichten und ermöglicht es uns durch die künstlerische Darstellung, an ihren Erlebnissen Anteil zu nehmen. Sie soll aber nicht nur anklagen, sondern auch Mut machen, indem gezeigt wird, dass das ihnen widerfahrene Unrecht nicht einfach aus dem öffentlichen Geschehen gedrängt wird und wir ihr im Schatten des Unrechts geführtes Leben anerkennen. Denn mehr wollen die Trostfrauen auch nicht, sie wollen nur sehen, dass wir aus diesen Tagen etwas lernen und dieses von Menschen gemachte Elend sehen, das es nicht geben sollte. Das ist leider etwas, wofür man sich auch heute noch aktiv einsetzen muss.
– Kwang Lee, Kunstverein64 e.V.
Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
Dienstag, 08. Mai, 19.00 Uhr
Michael Grunst, Bezirksbürgermeister Berlin-Lichtenberg
Dr. Catrin Gocksch, Fachbereichsleiterin Kunst und Kultur
Silvia Eschrich, Galerieleiterin
Es sprechen
Prof. Godula Kosack, Vorstandsvorsitzende TERRE DES FEMMES
Menschenrechte für die Frau e.V.
Kwang Lee, Künstlerin, Kuratorin der Ausstellung und
Vorsitzende des kunstverein64e.V.
Tanzperformance Yo Chan Kang
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Ort: rk-Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller, Möllendorffstr.6, 10367 Berlin
Teilnehmende Künstler:
- Kwun, Sun Cheol, Malerei, Paris/Südkorea
- Sehong Ahn, Foto, Japan/Südkorea
- Yu, Yeon Bok, Holzschnitt, Südkorea
- Kwang Lee, Malerei, Berlin/Südkorea
- Ji-Hyun Lee, Installation, Halle
- Seung Kyu Jung, Video, Kassel
- kate-hers RHEE, Installation, Berlin/ Südkorea/U.S.A.
- Seul-Ki Han, Malerei, Berlin/ Dresden
- Hyun-Deok Hwang, Malerei, Berlin/ München
+ Einzelne Betroffene, Original-Bilder geschaffen von Trostfrauen, Malerei, Südkorea
Begleitprogramm
Fr 25.05.18 , 19 Uhr
Ein Abend mit Tanz, traditioneller und moderner Musik und Performance koreanischer Künstler*innen
Bo Sung Kim, CHAMIN, Doodul Sori, Myung Hyun Park, Song Il Yun, Yo Chan Kang
Eintritt: 5,00 € / ermäßigt 3,00 €
Do 07.06.18, 19 Uhr
„Trostfrauen damals und heute“
Vortrag und Diskussion
Ausstellungszeitraum:
09.05.2018 – 29.06.2018, Mo –Fr 10 – 18 Uhr, an Feiertagen geschlossen